M ein Name ist Anna. Anna-Theresa. Den Bindestrich–Namen benutzt aber kaum einer. Klingt für mich auch etwas förmlich. Wahrscheinlich alles Gewohnheitssache. Ich bin Jahrgang 82 – somit ist der Lack schon etwas ab – aber irgendwie passt auch das zu mir. Als echter Skorpion, ja so ein bisschen glaube ich an sowas, lebe ich stellenweise sehr gefährlich, dafür aber bunt und laut. Ich tanze gerne im Regen, singe laut im Auto mit, kann überhaupt nicht tanzen (tue es aber trotzdem), liebe das Meer, gutes Essen und schöne Gespräche, Menschen die es ehrlich meinen, ich liebe Kaffee und Schokolade, lache für mein Leben gerne (obwohl mein Humor schon etwas merkwürdig ist), meine linke Augenbraue hat ihren eigenen Willen und alle Schrauben sind schon lange nicht mehr fest, dafür sind aber noch alle Tassen im Schrank.
Theater, Wörter,
Wahnsinn und Gefühle
U nsere Tochter Charlie hat unseren Horizont erweitert – und stemmt ihn jeden Tag ein bisschen weiter auf – lässt die Sonne rein und Regenbögen tanzen. Ich bin sehr dankbar für jeden Augenblick, den ich mit ihr verbringen darf. Dieser kleine Mensch hat uns ausgesucht und ich bin unendlich stolz ihre Mama sein zu dürfen. Mein Herz hat jetzt Beine und entdeckt diese Welt mit großen wachen Augen, mit unbeschwerter, lebensbejahenden Art, dass ich sie am liebsten immer vor all den „schlimmen“ Dingen schützen möchte, die noch kommen werden. Natürlich kann ich das nicht, aber dafür stehe ich fest an ihrer Seite und werde mein Bestes geben keine „trutschige Alte“ zu werden, derer man sich schämen muss.
Unser Hundetier „Ginny“ komplettiert unsere kleine Familie. Dieses vierbeinige Wesen schenkt uns ihre bedingungslose Liebe, beschützt uns und ist die verrückteste Hasenjägerin, die ich kenne (nicht das sie jemals einen unserer Gartenbewohner erwischt hätte).
N eben meiner kleinen Familie gibt es noch meine „Theaterfamilie“. Durch meine Eltern bin ich mit „Künstler*nnen aller Art“ aufgewachsen. Seit 1993 leben und arbeiten wir auf der Insel Rügen – die Störtebeker Festspiele haben uns unser zu Hause und eine grosse Familie geschenkt. Für mich ist es der schönste Ort der Erde. Für mich ist „zur Arbeit kommen“ innere Berufung, kein Muss oder Pflichterfüllung. Ich bin tief verwurzelt mit alledem und möchte es um keinen Preis der Welt missen – und es ist wundervoll zu sehen, wie meine Kleine hier aufwächst und alles schon genauso sehr liebt, wie wir.
Ich bin sehr dankbar hier zu sein. Dankbar für all das was geschehen ist und all das was noch kommen mag, arbeite stetig daran unseren kleinen Mikrokosmos jeden Tag ein Stück schöner zu machen und selbst ein besserer Mensch zu werden. Somit herzlich willkommen, bei mir, bei uns … in meiner kleinen, grossen Welt, voller Theater, Wörtern, Wahnsinn und Gefühlen.