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Sag mal – wie machst Du weiter?

Wie sieht Deine Motivation aus?

Hast Du nicht die Nase voll? Ist es nicht entmutigend? Jeden Tag werde ich gefragt. Jeden Tag gebe ich eine Antwort, mal kurz mal lang, je nachdem ob es mein Gegenüber tatsächlich interessiert oder eigentlich nicht. 

Die Höflichkeit des Nachfragens ist sehr anständig, aber auch sehr belastend. Denn es gibt durchaus Tage an denen ich aufstehe und nicht an Corona, wechselnde Inzidenzen, Verbote oder auferlegte Pflichten, denken muss. Hier steige ich in mein Auto, fahre ins Büro, muss weder an meine Maske denken (die ich überall verteilt habe, mein Trend geht zur 20fachen Ausführung) oder auf Abstandsregeln achten (es ist ja niemand mehr da). 

Unsere Tochter lenkt uns ab. Fordert unser gesamte Aufmerksamkeit – mit 4 Jahren ist sie sehr wissbegierig, malt ununterbrochen die schönsten Regenbögen und Sonnen. Sie ist ein wahrer Sonnenschein, doch auch sie fühlt den Druck, die Schwere, welche uns alle belastet. 

Was mich weiter machen lässt, die Hoffnung.

Was mich dabei ruhig bleiben lässt, die Gewissheit, dass es irgendwann weiter gehen kann und muss. Was mich aufreibt, die Frage nach dem – wann! 

Die gesamte Branche wartet auf ein Zeichen. Einen echten, fairen Startschuss. Eine wahre Hilfe. Wir waren die ersten die „raus“ genommen worden sind und wir werden die Letzten sind, die wieder am Spiel des Lebens teilnehmen und Eure Tage und Nächte mit Glanz und Gloria erhellen dürfen. Momentan sind wir mit unserem Los nicht alleine, auch andere Branchen sind momentan vom Verbot betroffen, dennoch haben viele die Möglichkeit ihre Waren und Dienstleistungen weiterhin anzubieten. Unsere Branche allerdings bietet ein analoges Produkt. Es ist der „Livegenuss“ der nicht in Form von Streaming transportiert und somit „einfach“ ersetzt werden kann. 

Ein Club, seine Gäste, Gerüche, die Drinks, das Licht, der Sound, die Ausstattung, der DJ … alles zusammen, im Rhythmus vereinigt, ergibt eine Symphonie, ein Elixier, welches uns aus-leben lässt.

Kerzenschein, ein schön gedeckter Tisch, leise Musik, ein freundliches Gesicht, Gaumenfreuden mit Hingabe angereicht, umsorgt werden, mit Freunden oder der Familie Augenblicke der Gemeinschaft, der Sorglosigkeit geniessen, gemeinsam Lachen, während ein Dessert gereicht und der Abend ab– viel mehr – aufgerundet wird.

Aufregung, Vorfreude, viele Stühle die sich langsam füllen, Schwatzen und Geflüster, der Duft von Pommes Frites und Bratwurst, eine leichte salzige Brise, ein kaltes Bier, noch ein bisschen Sand zwischen den Zehen, das Programmheft noch einmal schnell durchblättern und schon beginnt mit dem aufsteigenden Nebel ein neues Abenteuer, welches Pferdeduft und Schwerterklirren, eine grosse Legende, einen Adler und Schiffe mit sich bringt. 

Wer kann mir glaubhaft versichern, dass wir das nicht brauchen. Das wir kein Bedürfnis danach haben – und das wir dieses einfach digital befriedigen können. 

Keiner?! Danke! 
Somit harre ich aus. 
Dieses Theater wartet auf seinen Einsatz. 
Wir sind da. Und das werden wir auch sein, wenn keiner mehr daran glaubt. Aus Ruinen auferstanden und der Zukunft zugewandt – damals, wie heute! Eine unschlagbare Motivation!